Die Aufstellungsarbeit zählt zu den effizientesten Methoden in der ganzheitlichen Beratung und wird seit über 35 Jahren, zu Anfang nur für Familien, mittlerweile auch für Unternehmen und Organisationen, im Gesundheitswesen, im Rechtswesen und auch im Bereich der Pädagogik und Erziehung angewandt.
In Systemen wirken unterschiedliche Kräfte, die das Verhalten jedes einzelnen Mitglieds beeinflussen. Jedes System unterliegt auch bestimmten Grundsätzen, welche die Grenzen eines Systems sichern und für Stabilität sorgen. Werden diese Grundsätze (Basisordnungsprinzipien) über längere Zeit missachtet, führt das zu Schwierigkeiten im System. Ziel von Aufstellungen ist es, Kräfte und hinderliche Muster sichtbar und spürbar zu machen mit dem Fokus auf die Fragen:
- Was könnte das System unterstützen?
- Welche Ressourcen stehen zur Verfügung?
- Welche Veränderungen sind möglich?
In einem strukturierten Wechselspiel zwischen theoretischem Input mit starkem Praxisbezug, Demonstration, eigenem Üben sowie anschließender Reflexion werden die Studenten vorbereitet, selbst effektiv und auf eine hilfreiche, "nebenwirkungsfreie" Weise Aufstellungen durchzuführen.
Seit den 1970er Jahren nimmt die Aufstellungsarbeit im beraterischen und therapeutischen Kontext im deutschsprachigen und internationalen Raum einen besonderen Platz ein. Ihre Wurzeln finden wir in der Familienskulptur nach Virgina Satir sowie im Psychodrama von Jacob Moreno. Beide Methoden wurden durch Bert Hellinger, später unterstützt von seiner Frau Sophie, weiterentwickelt und zu Beginn des 21. Jahrhunderts konnte sich das Original Hellinger® Familienstellen durchsetzen.
Aufstellungen mit Teams und für Organisationen werden nun häufig zur Klärung komplexer Fragestellungen eingesetzt und seit einigen Jahren gbit es auch Körperaufstellungen im Gesundheitsbereich, die sich als sehr effektiv erweisen.
Sowohl in familiären als auch beruflichen Systemen wirken unterschiedliche Kräfte, die das Verhalten jedes einzelnen Mitglieds beeinflussen. Ein systemisch-konstruktivistisches Vorgehen zum Wohle der Klient/innen steht daher im Vordergrund. Die Aufstellungsarbeit setzt ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und das Verhalten einzelner Systemmitglieder voraus. Sie unterstützt beim Finden der eigenen Position im System, trägt zu vermehrtem Rollenbewusstsein und zur Ressourcenerweiterung bei. Im optimalen Fall können sich im Anschluss an eine Aufstellung Verstehbarkeit, Handhabbarkeit auf Grundlage neuer Erkenntnisse und Sinnhaftigkeit bei Klient/innen einstellen.